Noch ein Wasserkraftwerk in Bad Goisern?
Am Traunreiterweg – ca. 150 Meter flussaufwärts vom Einfluss Mühlbach in die Traun soll das Kraftwerksgebäude errichtet werden und die Traun selbst ca 1,5 km flussaufwärts bis auf Höhe Bahnhof aufgestaut werden.
Laut Projektleiter der Energie AG wurde der Standort ausgewählt da er ein Gefälle von rund 6% aufweist und sich daher ideal für ein Wasserkraftwerk eignet.
Dafür müßte allerdings die fließende Traun einem Stausee weichen!
Spaziergänge oder Radausflüge würden künftig auf einer Staumauer stattfinden.
Der Betreiber des Projekts argumentiert und wirbt mit Hochwasserschutz und Stromerzeugung aus grüner Energie.
Hochwasserschutz ist Sache der Gemeinde und von dieser bereits projektiert und in Planung.
Die grüne Energie schöpfen wir beim spazierengehen am Traunreiterweg.
Die Energie AG wird nicht müde, die Baukosten für den Hochwasserschutz in Anzenau mit ca. 6 Millionen Euro zu beziffern. Wir haben uns ebenfalls erkundigt und festgestellt daß die tatsächlichen Baukosten dafür etwa 1,5 Millionen Euro betragen würden. Und ca. 80% dieser Kosten würden vom Land Oberösterreich übernommen, ca. 20% der anfallenden Kosten müssten von der Gemeinde Bad Goisern bezahlt werden.
- bei 1,5 Millionen = Gemeindeanteil 300.000,00
- bei 6,0 Millionen = Gemeindeanteil 1.200.000,00
Es ist klar ersichtlich, dass von der Energie AG die Baukosten für den Hochwasserschutz Anzenau bewusst zu hoch angesetzt werden, um positive Stimmung für den Kraftwerksbau zu machen.
300.000.00 Euro ist für eine Gemeinde wie Bad Goisern zu stemmen. Aber 1.200.000,00 Euro ? Damit kann man etliche andere Projekte finanzieren (sic. Bürgermeister Leopold Schilcher).
Dies ist ein ganz wichtiger Punkt der aufzeigt wie im Hintergrund manipuliert wird um ein Projekt durchzuboxen!
Stellungnahmen und Gutachten
Stellungnahmen und Gutachten von Behörden und Experten zum Kraftwerksbau sagen aus dass der Nutzen für Umwelt- und Klimaschutz in keinem Verhältnis zum Kraftwerksbau und der damit verbundenen Zerstörung des Ökosystems steht.
Es kann und darf daher nicht sein dass aus rein wirtschaftlichen Überlegungen unser Naherholungsgebiet rund um den historischen Traunreiterweg zerstört wird!
Ebenfalls wurden laut Information des Projektleiters seitens der Energie AG Überlegungen angestellt, das Kraftwerk in Bad Ischl zu bauen. Aufgrund des zu erwartenden Widerstands aus der Bevölkerung entschied man sich dann aber für einen weiteren Standort in Bad Goisern.
Es stellt sich die Frage, ob wir Goiserer uns zu wenig zur Wehr setzen und jetzt mit einer Kraftwerkskette belohnt werden?
(Kraftwerkskette = eine Aneinanderreihung von zwei oder mehreren Stauhaltungen zur Nutzung der Wasserkraft ohne dazwischenliegende freie Fließstrecke von zumindest 2 Kilometer Länge)